"Rekonstruktion - Entzifferung"
für 3 Frauenstimmen, Oboe, Kontra-Baßklarinette, Akkordeon, Klavier und Elektronik
Entstehungsjahr: 2003/04
Dauer: ca. 15´
Medien: Audio Files/DVD/CD/CDR (4 bzw. 2-Kanal)
Diese Komposition beruht auf dem Text "Versuch einer Rekonstruktion" von Helmut Heißenbüttel (1921-1996).
Der Autor setzte seinen Text aus 13 Sätzen zusammen, deren Einteilung auch für meine Arbeit formbildend wirkte. Schon seit längerer Zeit reizte mich die Idee, ein Stück zu schreiben, das sowohl räumliche Apekte im Sinne einer "Ensemble-Klangskulptur", als auch musik-theatralische Motive, wie Sprache, Text, Gesang, miteinander verbindet.
Die kompositorische Zeitachse sollte allerdings nicht variabel sondern genau festgelegt und umgesetzt werden.
Die InterpretInnen werden rund um das Publikum bzw. zwischen dem Publikum gemischt plaziert.
Der Text wird auf verschiedenen Ebenen verarbeitet: ein hörspielartig eingesetzter Sprecher (Hans Günther Dobrzynski) innerhalb des elektronischen Parts auf der einen Seite, sowie musikalisch komponierte, rhythmisch ganau fixierte Textauschnitte der Sängerinnen auf der anderen Seite.
Die zentrale Harmonik, gebildet aus einer gleichbleibenden, siebentönigen Skala stellt den klanglichen Mittelpunkt dieses um sich selbst drehenden Traum-Rekonstruktions-Textes dar, dessen besondere Atmosphäre musikalisch prägend ist. Innerhalb der 13-teiligen Instrumentationsgliederung und Gruppierung verwende ich den Kontrast zwischen den einzelnen Klangfarben im strukturellen Sinne, um die aus dem Text herausgearbeiteten Tongruppen, kompositorisch umzusetzen. Manipulierte Klänge des Klaviers sowie der Kontra-Baßklarinette werden auf der elektronischen Ebene verarbeitet und treten immer wieder als Spiegelbild in einen Dialog mit den Originalinstrumenten.