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"I see a voice"

für Stimme, computergesteuertes Klavier, Video und elektronische Klänge

Entstehungsjahr: 1999
Dauer: ca. 21´
Medien: Audio-Video Files/DVD/Video VHS (PAL) (2-Kanal)

Die Bühnensituation: Christina Ascher, zwei virtuelle Stimmen/Gesichter, ein virtueller Pianist, elektronische Klänge und ein Rechner, der kompositorische Prozesse in Echtzeit bearbeitet - formuliert in einem Stück bestehend aus 35
kleinen Episoden. Richard Wagners Frühwerk "Melodram Gretchens" für Sprechstimme und Begleitung aus "Sieben Kompositionen zu Goethes Faust" op. 5 diente als Vorlage für dieses multimediale Werk Das Original wurde auf verschiedene Ebenen verteilt und mit einem Text der konkreten Lyrik Eugen Gomringers als Gegenpol konfrontiert.
Die Wagnersche Klavierbegleitung, zunächst vollständig gespeichert, wird in Echtzeit während der Aufführung nach ausgearbeiteten Regeln generiert.
Der Komponist hat auch live die Möglichkeiten interaktiv auf die Verlaufsstruktur einzuwirken. Die visuell-akustische Ebene beinhaltet gesprochene Textfragmente aus dem "Melodram Gretchens" (Goethe, Faust I), die im linearen
Ablauf aber nach den Formalgorithmen des nüchternen und spielerischen Gomringer -Textes "mémoires-memories-memorias" (1983) zusammengesetzt wurden. Dieser erscheint vorwiegend visuell innerhalb der Bildebene (Video)
als geschriebener Text. Die Interpretin verwendet u.a. variierte melodische Phrasen der Originalmusik sowie verschiedene Textelemente. Alle visuell-akustischen Medien erhalten somit einen gleichberechtigten strukturellen Sinn und ergänzen sich innerhalb dieser Komposition. Das Stück ist für Christina Ascher geschrieben und nur von ihr aufführbar.