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"Begrenzte Sicht"

für Altsaxophon und Elektronik

Entstehungsjahr: 1990
Dauer: ca. 8´

Ein Film von Christian Schumacher.

Die Musik operiert hier innerhalb zwei Dimensionen und entspricht damit auch dem Gestaltungsprinzip des Films,
der in sich bereits realgedrehte Bilder und Trickanimation gegenüberstellt. Das monotone, bewußt nicht expressiv vorgetragene Altsaxophonthema kommentiert die Wiederholbarkeit der Situation und die innere Verfassung des Darstellers, der seinem alltäglichen Trotz und der gewohnten Umgebung durch eine Traumvision für einen Augenblick entfliehen kann. Innerhalb der fiktiven Welt, die mit Bildern durch Andeutungen, Symbole und Umrisse eine getrübte, fast mystische Atmosphäre erzeugt, arbeite ich vorwiegend mit elektronischen und "konkreten" Klängen. Um der Gefahr zu entgehen, daß die beiden Medien Film und Musik unbezogen nebeneinander her laufen und diese dadurch auch beliebig austauschbar werden könnten, vermied ich die völlige Aufhebung der Kausalität zwischen Bild und Ton, d. h. einer Bild - unabhängigen Komposition. Das Prinzip der zeitlichen Synchronisation zur Unterstützung und Verdeutlichung des dramaturgischen Ablaufs spielt in meinem Ansatz eine große Rolle, obwohl die Musik nicht gestisch - illustrativ eingesetzt wird. So stand ich am Beginn der Arbeit vor dem Problem, eine möglichst gute Auswahl des Klangmaterials zu treffen, um nicht in übliche "Klischees" und Dogmen zu verfallen, trotzdem aber eine "einfache" Musik schreiben zu können. Die Motivik des Altsaxophons besteht aus einer permutierenden Reihe, deren Tonmaterial in den Parametern Tonhöhe, Dauer und Lage vordetermintert ist.