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"And more, much more"

für Mezzosopran und Klavier
Entstehungsjahr: 2000
Dauer: ca. 11´

Als Vorlage für dieses Stück diente das 103. Sonett (Alack, what poverty my Muse brings forth) von William Shakespeare. Ausgehend von dem Inhalt und der Form des Sonetts versuchte ich einen Dialog zwischen den beiden Interpreten zu inszenieren. Der Text wird in zwei verschiedenen Versionen vorgetragen und wie eine lineare Geschichte interpretiert. Sowohl die Sängerin als auch der Pianist stellen die einzelnen Passagen sprechend vor. Während eine Version eher ruhig und natürlich wirkt, hat der Pianist die Aufgabe einzelne Wörter überwiegend kurz, stark rhythmisch zu akzentuieren. Im Laufe der Entwicklung ist eine Annäherung erkennbar. Das musikalische Material des Klaviers, das in erster Linie einen abgrenzenden, strukturellen Sinn hat, beruht auf einigen wenigen, kaum veränderbaren aber stark unterschiedlichen Motiven. Deren Kombinationen sowie die Gleichzeitigkeit von Sprechen und Singen, ergänzenden Textinhalten bzw. Wiederholungen, dienen als Motor der Bewegung.

Alack, what poverty my Muse brings forth,
That having such a scope to show her pride
The argument all bare is of more worth
Than when it hath my added praise beside!

Oh, blame me not if l no more can write!
Look in your glass, and there appears a face
That over-goes my blunt invention quite,
Dulling my lines and doing me disgrace.

Were it not sinful then, striving to mend,
To mar the subject that before was well?
For to no other pass my verses tend
Than of your graces and your gifts to tell:

And more, much more, than in my verse can sit
Your own glass shows you when you look in it.

William Shakespeare, Sonnet 103